Amalgamation ist ein metallurgischer Prozess, der zur Trennung von Edelmetallen, insbesondere Gold und Silber, aus ihren Erzen verwendet wird. Der Prozess beinhaltet die Bildung einer Legierung oder eines Amalgams aus dem Edelmetall und Quecksilber. Hier sind einige wichtige Aspekte der Amalgamation:

  1. Grundlagen: Amalgamation beruht auf der Eigenschaft, dass Quecksilber eine hohe Affinität zu Gold und Silber hat und bei Raumtemperatur Legierungen mit ihnen bildet. Der Amalgamationsprozess besteht darin, das Erz fein zu zerkleinern und es dann mit Quecksilber in Berührung zu bringen, um ein Amalgam zu bilden. Das Amalgam wird anschließend erhitzt, um das Quecksilber zu verdampfen und das Edelmetall zurückzulassen.
  2. Amalgamationstechniken: Es gibt verschiedene Techniken der Amalgamation, die auf unterschiedliche Weise angewendet werden, je nach Art des Erzes und den gewünschten Ergebnissen. Einige der häufigsten Techniken sind:
    • Plattenamalgamation: Dabei wird das zerkleinerte Erz über Kupferplatten geleitet, die mit Quecksilber beschichtet sind. Das Gold oder Silber im Erz bildet ein Amalgam mit dem Quecksilber auf den Platten. Diese Methode wurde häufig in historischen Goldminen eingesetzt.
    • Stampfmühlen-Amalgamation: Diese Methode kombiniert das Zerkleinern des Erzes und das Amalgamieren in einem Schritt. Das Erz wird in einer Stampfmühle, die Quecksilber enthält, zerkleinert und gemischt, um das Amalgam zu bilden.
    • Panning-Amalgamation: Diese Technik wird häufig von Kleinbergbauern verwendet und beinhaltet das Versetzen von Goldschürfmaterial mit Quecksilber, um das Gold-Amalgam herzustellen, das anschließend erhitzt wird, um das Gold zurückzugewinnen.
  1. Umweltauswirkungen: Der Amalgamationsprozess kann negative Umweltauswirkungen haben, da Quecksilber, das in die Umwelt freigesetzt wird, giftig ist und Schäden für Mensch und Natur verursachen kann. Quecksilber kann sich in der Nahrungskette anreichern und zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen. Aus diesem Grund sind Amalgamationstechniken in vielen Ländern eingeschränkt oder verboten.
  2. Alternativen: Aufgrund der Umweltauswirkungen und der Gesundheitsrisiken von Quecksilber werden alternative Methoden zur Edelmetallgewinnung eingesetzt, wie z. B.:
    • Cyanidlaugung: Dieser Prozess verwendet eine wässrige Lösung von Natriumcyanid oder Kaliumcyanid, um Gold und Silber aus ihren Erzen zu extrahieren. Cyanidlaugung ist in der modernen Goldgewinnung weit verbreitet, kann jedoch auch Umweltauswirkungen haben, wenn sie nicht ordnungsgemäß gehandhabt wird.
    • Schwerkrafttrennung: Diese Methode nutzt die Dichteunterschiede zwischen Gold oder Silber und den Begleitmineralien, um die Edelmetalle zu konzentrieren. Schwerkrafttrennverfahren wie Spiralkonzentratoren, Schüttel- oder Rütteltische und Goldwaschpfannen werden eingesetzt, um das Gold oder Silber aus dem Erz zu gewinnen. Diese Methode ist umweltfreundlicher und wird häufig in Kombination mit anderen Verfahren verwendet.
  • Flotation: Flotation ist ein weiteres Trennverfahren, das auf der unterschiedlichen Anhaftungsfähigkeit von Mineralien an Luftblasen in einer wässrigen Lösung basiert. Gold- und Silbererze werden oft mit Schwefelverbindungen assoziiert, die bei Flotation leichter in Schaum übergehen. Das angereicherte Konzentrat kann dann weiteren Prozessen wie Röstung oder Druckoxidation unterzogen werden, um das Edelmetall zu extrahieren.
  • Geschichte: Die Amalgamation wurde bereits in der Antike verwendet, um Gold und Silber zu gewinnen. Die Technik wurde im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt und erreichte ihren Höhepunkt während des kalifornischen Goldrauschs im 19. Jahrhundert, als sie eine der Hauptmethoden zur Goldgewinnung war. Mit der Entdeckung der Cyanidlaugung und der zunehmenden Besorgnis über die Umweltauswirkungen von Quecksilber ging die Verwendung der Amalgamation jedoch zurück.

Insgesamt ist die Amalgamation ein historischer Prozess zur Gewinnung von Gold und Silber aus ihren Erzen, der auf der Bildung von Amalgamen aus Edelmetall und Quecksilber beruht. Trotz seiner Effektivität ist die Methode aufgrund der Umweltauswirkungen und Gesundheitsrisiken von Quecksilber in den meisten modernen Bergbauanwendungen weniger verbreitet und wurde durch umweltfreundlichere Alternativen wie Cyanidlaugung, Schwerkrafttrennung und Flotation ersetzt.