Der Begriff „Autobahngold“ bezeichnet eine betrügerische Masche, bei der ahnungslose Autofahrer auf Autobahnraststätten, Parkplätzen oder Landstraßen von vermeintlich verzweifelten Personen angesprochen werden. Diese geben an, sich in einer Notlage zu befinden und bieten vermeintlich wertvolle Goldschmuckstücke oder Goldbarren zu einem günstigen Preis an. In Wirklichkeit handelt es sich dabei meist um wertlosen Modeschmuck oder minderwertig vergoldete Metalle.
Wie funktioniert der Autobahngold-Betrug?
Die Betrüger sprechen gezielt Autofahrer an und erfinden eine überzeugende Notfallgeschichte. Typische Szenarien sind:
✔ Geld für Benzin benötigt – Die angeblich hilfsbedürftige Person behauptet, dass ihr das Benzin ausgegangen sei und sie dringend Bargeld für die Weiterfahrt benötige.
✔ Familie in Not – Betrüger erzählen von einer Familie oder Kindern, die dringend Hilfe brauchen, und bieten als vermeintliche Gegenleistung goldene Ringe, Armbänder oder sogar gefälschte Goldbarren an.
✔ Wertvoller Goldschmuck – Der Täter gibt vor, hochwertigen Goldschmuck dabei zu haben, den er aus Not für einen Bruchteil des tatsächlichen Werts verkaufen müsse.
Oft sind die Betrüger sehr überzeugend und setzen ihre Opfer durch Mitleid oder Zeitdruck unter Druck, um die vermeintliche „einmalige Gelegenheit“ zum Kauf zu nutzen.
Woran erkennt man Autobahngold?
Autobahngold lässt sich an mehreren Merkmalen identifizieren:
🔸 Kein Echtheitszertifikat – Echter Goldschmuck und Goldbarren werden immer mit einem Zertifikat oder einer Prägung verkauft.
🔸 Unglaubwürdige Geschichten – Notlagen sind oft dramatisch inszeniert, um Druck auf das Opfer auszuüben.
🔸 Fehlende Punzen oder unklare Stempel – Echter Goldschmuck ist mit einer Prägung (z. B. 585, 750, 999) versehen. Autobahngold trägt oft gefälschte Stempel oder gar keine.
🔸 Geringes Gewicht und minderwertige Verarbeitung – Falscher Goldschmuck fühlt sich oft leicht an und ist schlecht verarbeitet.
🔸 Magnet-Test – Gold ist nicht magnetisch! Bleibt ein vermeintliches Goldstück an einem Magneten haften, handelt es sich um Fälschungen.
Welche Strafen drohen den Tätern?
Der Handel mit gefälschtem Gold fällt unter Betrug (§ 263 StGB) und kann mit Geldstrafen oder sogar mehrjährigen Haftstrafen geahndet werden. Oft sind die Täter jedoch schwer zu fassen, da sie sich schnell von einem Ort zum anderen bewegen.
Wie schützt man sich vor Autobahngold-Betrügern?
✅ Kein Geld oder Wertsachen an Fremde übergeben – In einer echten Notlage können Sie seriöse Hilfsdienste oder die Polizei verständigen.
✅ Gold nur bei vertrauenswürdigen Händlern kaufen – Seriöse Juweliere oder Banken verkaufen echtes Gold mit Zertifikat.
✅ Bei Verdacht Polizei informieren – Verdächtige Vorfälle auf Raststätten oder Parkplätzen sollten der Polizei gemeldet werden.
✅ Nicht unter Druck setzen lassen – Betrüger arbeiten mit psychologischem Druck. Lassen Sie sich nicht in eine unüberlegte Entscheidung drängen.
Fazit
Der Autobahngold-Betrug ist eine weit verbreitete Masche, mit der Betrüger gutgläubige Menschen um ihr Geld bringen. Wer Gold als Wertanlage kaufen möchte, sollte dies nur bei seriösen Händlern tun und niemals auf der Straße oder an Raststätten. Seien Sie wachsam, hinterfragen Sie Notlagen und melden Sie verdächtige Vorfälle der Polizei.