Im Jahr 1933, während der Großen Depression, erließ der US-Präsident Franklin D. Roosevelt ein Dekret, das als „Goldverbot“ bekannt wurde. Offiziell bekannt als Executive Order 6102, wurde es am 5. April 1933 unterzeichnet und trat am 1. Mai 1933 in Kraft.

Dieser Erlass verbot den privaten Besitz von Gold, einschließlich Goldbarren, Goldmünzen und Goldzertifikaten, innerhalb der kontinentalen Vereinigten Staaten. Das Ziel war es, den Fluss von Gold zu kontrollieren, um die Deflation zu bekämpfen und die Wirtschaft während der Großen Depression zu stabilisieren.

Die Executive Order 6102 forderte alle Personen auf, Goldmünzen, Goldbarren und Goldzertifikate an die Federal Reserve zu liefern, gegen eine festgelegte Entschädigung von $20,67 pro Unze Gold. Es gab jedoch Ausnahmen für Gold, das für industrielle, professionelle oder künstlerische Zwecke benötigt wurde.

Die Nichtbeachtung dieser Anordnung konnte mit einer Geldstrafe von bis zu $10.000 oder bis zu zehn Jahren Haft oder beidem geahndet werden.

Im Jahr 1974 hob Präsident Gerald Ford das Verbot auf, indem er eine Executive Order unterzeichnete, die es US-Bürgern erlaubte, wieder Gold zu besitzen.

Das Goldverbot war ein kontroverses Ereignis in der US-Geschichte und wird oft in Diskussionen über die Rolle der Regierung in der Wirtschaft und die Rechte der Privatpersonen herangezogen. Es stellt ein historisches Beispiel für staatliche Eingriffe in die Finanzmärkte und die Kontrolle über private Vermögenswerte dar.

Die Executive Order 6102 war Teil einer breiteren Strategie von Präsident Roosevelt, um die Wirtschaft der USA während der Großen Depression wieder aufzubauen. Das Goldverbot war eng mit Roosevelts New Deal verbunden, einer Reihe von Programmen und Projekten, die eingeführt wurden, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaft zu stabilisieren.

Roosevelt und seine Berater glaubten, dass die Deflation – ein allgemeiner Rückgang der Preise und Werte von Waren und Dienstleistungen – eine der Hauptursachen für die wirtschaftlichen Probleme der USA war. Sie hielten den Goldstandard, der den Wert des US-Dollars an eine bestimmte Menge Gold band, für einen der Hauptverantwortlichen für diese Deflation.

Da Gold zu dieser Zeit als sichere Anlage galt, horteten viele Menschen es, was den Geldfluss in der Wirtschaft einschränkte. Durch die Beschlagnahmung von Gold und die Erhöhung des Goldpreises auf $35 pro Unze hoffte die Regierung, die Geldmenge zu erhöhen und die Inflation anzukurbeln, um die Wirtschaft zu stimulieren.

Es ist erwähnenswert, dass einige Goldmünzen und Goldzertifikate nie eingezogen wurden, obwohl sie offiziell illegal waren. Dies führte zu einer interessanten Situation auf dem Sammlermarkt, da diese Münzen und Zertifikate heute oft einen hohen Sammlerwert haben.

Die Auswirkungen des Goldverbots sind bis heute umstritten. Einige Wirtschaftswissenschaftler glauben, dass die Maßnahme dazu beigetragen hat, die Große Depression zu beenden, während andere argumentieren, dass sie wenig Auswirkungen hatte oder sogar kontraproduktiv war.

In jedem Fall ist das Goldverbot von 1933 ein interessantes und wichtiges Kapitel in der Wirtschaftsgeschichte der USA. Es zeigt die Länge, zu der die Regierung gehen wird, um eine Wirtschaftskrise zu bekämpfen und den Wert ihrer Währung zu stabilisieren.